Heilpädagogisches Arbeiten mit Pferden

Maymis

Heilpädagogisches Arbeiten mit Pferden (HAP) ist eine pädagogische-therapeutische Interventionsform aus dem Bereich ‚Therapeutisches Reiten‘, in der über den Einsatz des Pferdes Kinder, Jugendliche und Erwachsene positive psychosoziale Verhaltensweisen, sowie emotionale, motorische und kognitive Fähigkeiten (weiter-) entwickeln können.

Unser Angebot richtet sich besonders an Kinder und Jugendliche, die einen speziellen Förderbedarf haben aufgrund:

  • von Wahrnehmungsauffälligkeiten (zB. ADS/ADHS, Hypotonie, Hypertonie…)
  • einer Lernbehinderung
  • einer geistigen Behinderung
  • von sozialen und psychischen Auffälligkeiten
  • von traumatischen Ereignissen
  • von Einschränkungen im Bewegungsapparat
  • einer ´Therapiemüdigkeit´ gegenüber klassischen Therapien

In kleinen Gruppen mit max. 2 ReitschülerInnen oder im Einzelsetting lernen Kinder ab 3 Jahren in spielerischer Weise den Umgang mit dem Pferd. Dazu gehört neben dem Reiten auch das Führen, Putzen, Satteln, etc.

Die Unterrichtsinhalte werden unter pädagogischen und therapeutischen Gesichtspunkten speziell auf die einzelnen Kinder bzw. die Gruppe abgestimmt.

Die Basis des Lernens ist die Freude am gemeinsamen Tun im Umgang mit den Pferden. Für unsere KlientInnen ist es ihr Hobby, nicht die Therapie.

Die besonderen Zielsetzungen können sein…

  • Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten (wieder-) entdecken
  • In einer kleinen Gruppe seinen Platz finden und damit soziale Kompetenzen entwickeln
  • Verbesserung der sensorischen Integration sämtlicher Sinneseindrücke: Motorik, Koordination, Gleichgewicht
  • Über die Förderung der Basissinne (Gleichgewicht, Tiefenwahrnehmung, taktile Wahrnehmung) die kognitiven Fähigkeiten verbessern: Sprachverarbeitung und sprachliches Ausdrucksvermögen, Konzentrationsfähigkeit, Lesen, Schreiben, Rechnen…

Heilpädagogisches Handeln heißt, das Kind nicht nach seinem ‚Defekt‘, kranken Körper, seiner angeschlagenen Seele etc. zu sehen, sondern es in seiner Ganzheit wahrzunehmen und anzunehmen. Das Kind, das zu uns kommt, soll sich bei uns akzeptiert und geborgen fühlen. Es soll sich auf ein Maß an Verlässlichkeit einstellen können: Verlässlichkeit, immer wieder dieselben Bezugspersonen anzutreffen, Verlässlichkeit, dass die Pferde ihm bekannt und zugewandt sind, Verlässlichkeit, dass die gesamten Aktivitäten auf dem Hof in einem überschaubaren Rahmen stattfinden, an dem es sich festhalten kann, der Orientierung gibt. Das Kind, das zu uns kommt, soll spüren, dass es bei uns im Mittelpunkt steht.

Unsere Pferde sind dabei unsere Partner, um die Kinder, die zu uns kommen, auf ihrem Weg ein Stück zu begleiten (FYLGJA = isländisch, heißt „begleiten, geleiten“). Der unterschiedliche Einsatz der Pferde orientiert sich immer am Stand des einzelnen Kindes und den sich daraus ergebenden Zielvorstellungen des/der ReitpädagogIn.