Sóla Atorka vom Poggenend

Atorka ist gestorben

Heute hat uns Atorka verlassen. Ihre Krankheit EMS bereitete Atorka am Ende nur noch Schmerzen. Selbst unter starken Schmerzmitteln war sie nicht mehr schmerzfrei. Sie mochte sich seit einiger Zeit garnicht mehr bewegen, was zu ihr als temperamentvollem Islandpferd überhaupt nicht passte. Davon haben wir sie nun erlöst, auch wenn diese Entscheidung uns Menschen sehr schwerfiel!

Atorka ist damals bei uns als erstes Fohlen hier in Bülstedt geboren – und das sogar in aller Öffentlichkeit nachmittags um 15.00 Uhr vor allen Eltern und Kindern, die gerade auf dem Hof anwesend waren. Sie hatte von klein auf einen eigenen Kopf, war selbstbewusst und stark. So kletterte sie mit gerade mal anderthalb Tagen bereits mitten in der Nacht durch den Holzzaun zum Nachbarpaddock, in dem die hochschwangere Tvista auf ihre Geburt wartete und von dem Besuch der kleinen Atorka nicht so begeistert war. Wir Menschen wurden von Sigyn geweckt, die ziemlich beunruhigt über ‘Torkelchen’s’ Ausflug war… als wir Atorka wieder zu ihr zurückbringen wollten, protestierte sie mit ihren anderthalb Tagen schon heftig, aber ihre Mutter war hocherfreut! Seitdem hat Atorka ihren Spitznamen ‘Torkelchen’, weil sie damals mehr torkelte als lief…

Sie lebte Zeit ihres Lebens mit Thokka zusammen in der Herde, die beiden waren die engsten Freundinnen, quasi ‘Schwestern’ im Geiste!

Aufgrund ihres EMS-Befundes (= Equines Metabolisches Syndrom) durfte sie die letzten Jahre im Sommer nicht mehr mit auf die Weide. In den letzten beiden Sommern blieb Thokka mit drin und leistete ihr Gesellschaft. Im HAP-Bereich arbeitete sie aufgrund ihrer Krankheit leider nur noch sporadisch mit – war dann aber mit großem Spaß und Interesse dabei und hatte immer sofort Fans.

Wir werden sie sehr vermissen mit ihrer besonderen Art und Weise, die Welt zu sehen. Wer sich mit ihr befreunden durfte – sei es Pferd oder Mensch – bestimmte sie und auch sonst bestimmte sie ziemlich viel – manchmal zum Leidwesen des jeweiligen Menschen, der gerade mit ihr zusammenarbeitete… 😉 Sie war cool, unerschrocken und sehr feinfühlig. Und noch dazu ein zierlicher, bildhübscher dunkler Fuchs mit viel Mähne und ohne Abzeichen – wie ihre Mutter Sigyn, die Atorka heute auf ihrem letzten Gang begleitete zur alten Eiche am Rande unseres Grundstückes.

Von dort holte ein Regenbogen, der kurz nach ihrem Tod genau über ihr erstrahlte, sie soeben ab auf die immergrüne Wiese, wo Synna, Branka, Lif und Tvista schon auf sie warteten. Mit ihnen galoppiert sie jetzt schmerzfrei auf der riesigen Wiese und frisst nach Herzenslust vom saftigen Gras. Thokka und Garret wieherten ihr eben noch hinterher, bevor sie über den Regenbogen verschwunden war…

Sóla Atorka vom Poggenend

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